13.4.2017 I Der emu und ich

Michaela Kirschberger in ihrem Studio "die Midinetten" inmitten der Stoffe und Formen für den Emu. 
Foto: mikü


Michaela Kirschberger hat schon viel gemacht. Sie hat Textilhandwerk studiert, noch ganz klassisch Korsettmacherin gelernt und Schneiderin. Seit zehn Jahren ist sie mit ihrem Studio „die Midinetten“  und ihren poetischen Korsettkreationen an der Pestalozzistraße in Kassel zu finden. Sie hat für Theater entworfen, ist bei den „Lichten Wegen“ in Kassel dabei. Aber eines hat sie noch nie gemacht: ein Maskottchen. Doch jetzt ist sie Feuer und Flamme für den Emu, das neue Maskottchen des EAM Kassel Marathon. Ihr Nachbar, der Grafik-Künstler Lutz Reimer (Querwerk), der den Emu gezeichnet hat, sprach sie eines Tages an, ob sie nicht Lust hätte, dem Emu zum Leben zu verhelfen. Michaela Kirschberger hat sich sofort in den Vogel verliebt: „Das ist etwas ganz anderes, ich finde ihn total lustig und freue mich riesig, dass ich nun das Maskottchen-Kostüm gestalten darf." 

Die Auswahl der Stoffe, das Entdecken von ganz neuem Material, das sie für die Fertigung nutzt („Das ist einfach sensationell“), die Farben, die Proportionen: das alles zusammen zu bringen, ist für sie jetzt eine neue, sportliche Herausforderung. Wer sie in ihrem Atelier besucht, ist direkt gefangen vom Elan und der Kreativität, mit der sie ans Werk geht. „Der Emu“, sagt sie, „wird sehr, sehr schön.“ 
Man bekommt eine Vorstellung davon, wie er einmal aussehen wird, eng angelehnt an den Entwurf von Lutz Reimer, aber es ist noch eine Menge Arbeit. „Ich habe unglaublich Spaß daran“, so Michaela. Sie hat immer schon die Muppets geliebt und die Figuren aus der Augsburger Puppenkiste.Jetzt  darf sie so etwas selbst kreieren. Und nicht nur die lila Puschel haben es ihr angetan. 
Für den Emu, sagt sie, muss sie momentan viel Zeit investieren. Blickt auf die schönen Kleider ein paar Meter weiter und lacht: „Meine Bräute müssen eben warten.“

 

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