Es läuft bei Yeabtsega Zemudiy

„Den Mann muss man im Auge behalten“, meint der ehemaligen Marathon-Bundestrainer Winfried Aufenanger bei seinem Besuch des Trainings-Stützpunkts Rotenburg. Im Blick hat er dabei einen jungen Mann, der wirklich etwas auffällt. Während an diesem lauen Spätsommerabend alle anderen, die sich zum Lauftraining getroffen haben, in kurzer Hose und Shirt auf den Start warten, trägt er eine warme Baumwollhose und drei Lagen langärmliger Kleidung mit Kapuzenpulli übereinander. „Ich will noch vier Kilogramm abnehmen“, antwortet Yeabtsega Zemudiy auf Nachfrage.

Dabei ist der junge Eritreer alles andere als übergewichtig, auch wenn seine Figur nur zu erahnen ist. Zemudiy plant seine Laufkarriere akribisch, beschäftigt sich mit Fragen von Ernährung, Trainingsplanung und Physiologie. Dabei ist er jetzt schon einer der Schnellsten in der Gruppe. „Bei uns ist Yeabtsega eher unterfordert“, meint auch Silke Altmann, die Stützpunkttrainerin, die neben diesem jungen Mann noch weitere laufbegeisterte Bewohner der Erstaufnahmeeinrichtung in Rotenburg unter ihre Fittiche genommen hat.
Gemeinsam mit Sportlern aus der osthessischen Fuldastadt trainieren sie zweimal wöchentlich, um sich auf den Kassel-Marathon am 1. Oktober vorzubereiten. Die Startplätze und Laufshirts sponsort Marathon-Chef Aufenanger, Schuhe hat Silke Altmann besorgt. Trainiert wird für alle Distanzen, die 42,195 Kilometer des Marathons, den Halbmarathon oder die Staffelwettbewerbe.

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Text und Foto: 
Kurt-U. Heldmann