Melat und Sandra stürmen an die spitze

Nach ihrem zweimonatigen Äthiopien-Aufenthalt kaum wieder in Deutschland, trumpfte EAM Kassel Marathon-Covergirl Melat Yisak Kejeta erneut auf. Nur eine Woche nach ihrer DLV-Jahresbestzeit über 10 km in 31:50 Minuten beim Citylauf in Oelde setzte sich die 26-jährige Baunatalerin beim 19. Scania Zwolle Halbmarathon durch.

In der niederländischen Stadt waren 10.000 Aktive am Start. Mit der DLV-Jahresbestzeit von 1:09:29 Stunden ließ Kejeta das Frauenfeld mit der zweitplatzierten Haven Hailu (Äthiopien/1:09:57) und der Dritten Linet Chebet (Uganda/1:11:27) hinter sich. In der historischen Altstadt hatte sich Kejeta ein hohes Anfangstempo vorgenommen. Behindert wurde sie immer wieder durch zuvor gestartete Freizeitläufer, die sie überholen musste.

Die 15- Kilometer-Marke passierte sie nach 49:13 Minuten. Nur 14 Männern mit Sieger William Wanjiku (Kenia) 1:00:24 Stunden musste sie den Vortritt lassen. Im letzten Jahr führte Alina Reh (SSV Ulm) die DLV-Bestenliste exakt mit der von Melat erzielten Zeit an.

„Eine bessere Zeit habe ich beim Slalomlaufen liegen gelassen. Erst drei Kilometer vor dem Ziel, als ich den führenden Freizeitläufer überholte, konnte ich frei laufen. Nach meinem harten Höhentraining in Äthiopien bin ich überrascht, dass meine Bestform schon jetzt herausspringt", ließ sie beim ersten Pressegespräch verlauten. Der Veranstalter hat sich etwas Besonderes einfallen lassen: Neben einer Geldprämie gewann sie eine lebende Kuh. Derzeit berät sie mit ihrem Ehemann Rafel, was sie nun mit der Kuh anfängt.

Mit ihren beiden Topzeiten ist Melat, die seit März deutsche Staatsbürgerin ist, nun in beiden Disziplinen die Nummer eins in der DLV-Bestenliste. Schon im Vorjahr war sie schnellste Halbmarathon-Läuferin mit deutschem Startpass.

Sandra Morchners dritter Streich


Es lief alles wie Vorhergesehen für Sandra Morchner (Laufteam Kassel) bei den Deutschen 10.000 m- Meisterschaften im Essener Sportpark "Am Hallo". Beim frühen Startzeitpunkt (14:15 Uhr) bestimmte ein starker Wind das Geschehen. Schon kurz nach den Start nahm die Sylterin das Geschehen in die Hand. Ohne Rücksicht auf ihre Gegnerinnen und den starken Wind spulte sie die 25 Runden herunter. Lediglich die Darmstädterin Simone Raatz konnte im gewissen Abstand folgen. Bei Halbzeit zeigte die Uhr 17:31 Minuten. Eine Bestzeit, seit letztem Jahr bei 35:32 Minuten, schien möglich. Drei Runden vor Schluss hatte Morchner das gesamte Feld mindestens einmal überrundet. Den letzten Kilometer konnte sie dann genießen. Die Uhren blieben bei der neuen Bestzeit von 35:20,51 Minuten stehen. Die Freude steigerte sich, als sie erfuhr, dass diese Zeit zugleich einen neuen Deutschen Rekord in der W45 bedeutete.

Die aktuelle Bestmarke pulverisierte sie um 33 Sekunden. Sandra Morchner gelang damit nach den Titelgewinnen im Halbmarathon und Marathon das angestrebte Triple.

Mit dem achten nationalen Einzeltitel in den letzten zwei Jahren hält sie nun auch die nationalen Bestzeiten über diese Strecken. Im Ziel lag sie über 500 Meter vor den beiden W40-Läuferinnen Simone Raatz (Darmstadt) und der vom EAM Kassel Marathon bekannten Christl Dörschel (SG Wenden). " Ich bin äußerst glücklich, dass sich heute mein intensives Training auszahlte. Mein nächstes Ziel ist nun die Europameisterschaft der Senioren in Venedig", so die glückliche Sandra.