Der schnellste Koch der Welt

Mit "Mr. Pot" auf dem Weg zum Guiness Buch-Weltrekord beim Hannover-Marathon: Jan Kaschura.
Foto: RunArtist


Er ist nun auch ganz amtlich der schnellste Koch der Welt. Die Urkunde für den Eintrag ins Guiness Buch der Rekorde hat er in dieser Woche erhalten. Mit seinem Kochstil hat das bei Jan Kaschura aber wenig zu tun. 

Der Leiter des neuen Vorbereitungs-Stützpunktes des EAM Kassel Marathon in Holzminden ist hauptberuflich Koch im Internat Solling. Und in seiner Freizeit läuft er. Mit beidem, dem Kochen und dem Laufen, verbindet der 34-Jährige eine große Leidenschaft. „Kochen und Laufen sind zwei wunderbare Dinge und sie passen sehr gut zusammen“, sagt Jan und entschloss sich, laufend Werbung für seine Zunft zu machen.

Beim Hannover-Marathon in diesem Jahr wollte er, begleitet von zahlreichen Medienvertetern und Fernsehteams, in weißer Kochkluft und mit dem roten Kochtopf „Mr. Pot“ in der Hand, einen neuen Weltrekord im Marathon für das Guiness Buch der Rekorde aufstellen. „Der Lauf war mal komplett was anderes wie ich es kannte. Nicht nur wegen der Kochkleidung und dem Star Mr. Pot. An eine normale Laufvorbereitung war aber wegen des Medienrummels nicht zu denken“, beschreibt Jan. 
Die ersten Kilometer waren noch sehr entspannt, der Topf wog nichts und Jan fühlte sich richtig wohl. Ab Kilometer 7 drückte die Wärme, er lief statt nach Pace nun nur noch nach Puls. „Doch die Fans feuerten mich lauthals an nach dem Motto  ‚Hier kommt der Koch‘ oder ‚der Topf‘. Gefühlt wusste jeder Dritte, was ich hier so vorhabe. Was auf 200.000 Zuschauern eine Menge ist. Das Lächeln versteinerte in meinem Gesicht und ich lief leichtfüßig weiter“, so der Holzmindener „RunArtist“.
Halbmarathon in 1:27 Stunden, voll im Plan. Die Sonne drückte immer weiter, ein kleiner Hitzestau bildete sich unter der Mütze. Ab Kilometer 27 wurde es dann hart. Nicht nur, dass die Hose sich mit Wasser vollsog, die linke Nackenmuskulatur machte zu schaffen. Jan konnte den Pott kaum länger als 20 Sekunden auf der Seite halten, sodass die rechte Seite komplett alleine die Last trug. Den Scheiß hast du dir selbst eingebrockt, also renn weiter, dachte er sich. Der Jubel der Fans und seine Frau Stella trieben Jan schließlich ins Ziel. In 2:57:38 Std. stellte er den neuen Rekord locker auf. 
„Diesen Rekord“, sagt Jan, „widme ich allen Berufsgenossen in der Küche, bitte bewegt Euch etwas mehr. Es wird Euer Leben deutlich verbessern. Seine Enkel aufwachsen zu sehen, ist es das doch wert.“

Beim EAM Kassel Marathon am 15. September geht Jan als Stützpunktleiter in Holzminden mit gutem Vorbild voran und läuft den  Marathon  - diesmal aber ganz in zivil. 

Und hat sich dafür einiges vorgenommen: eine neue Bestzeit unter 2:30 Stunden.


Jan Kaschura (2. Reihe, ganz links) bei erfolgreichen Auftakt  in "seinem" Vorbereitungs-Stützpunkt Holzminden.
Foto:RunArtist