Den nachwuchs noch mehr stärken

Mit Schwung ins neue Jahr: (v.l.): Werner Grommisch, Brigitte Aufenanger, Nikolaj Dorka, Rosi Siebel, Peter Siebel, Winfried Wirth und Winfried Aufenanger vom „Verein zur Förderung des deutschen Straßenlaufs“.
Foto: Michael Bald


Eine durchaus positive Bilanz des Jahres 2019 zog der „Verein zur Förderung des deutschen Straßenlaufs“ auf seiner Hauptversammlung in Kassel. Fünf Läuferinnen und Läufer hatte der Förderverein 2019 unterstützt. „Das war insgesamt positiv“, sagt Winfried Aufenanger, Vorsitzender des Vereins, auch wenn Franziska Reng  (LG Telis Regensburg) ihre leistungsorientierte sportliche Karriere aus gesundheitlichen Gründen mit nur 23 Jahren beenden musste und die Deutsche Marathon-Meisterin von 2018, Fabienne Königstein (MTG Mannheim), wegen einer Verletzung die Weltmeisterschaft in Katar verpasste. Die 27-Jährige hat aber immer noch die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Japan 2020 auf dem Schirm. 
Deutlich besser lief es bei den geförderten Männern. Der Deutsche Halbmarathon-Vizemeister von 2018, Jens Nerkamp (Laufteam Kassel), pulverisierte seine Bestzeit beim Berlin-Marathon um fast drei Minuten auf 2:14:54 Std. (Platz 4 DLV-Jahresbestenliste) und beeindruckte dort als bester Deutscher. 
Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid) feierte nach längerer Pause den Sieg beim Köln-Marathon (2:15:19, 5. Platz DLV-Ranking 2019). Zwar verfehlte Pfeiffer die Olympia-Norm deutlich, will aber die Chance 2020 wahren. Tobias Blum (LC Rehlingen, 23), zweifacher Deutscher Halbmarathon-Meister U23, U23-Crossmeister 2017 und Sieger des Köln-Marathons 2018  (2:16:57), hat sich  2019 vor allem auf den Unterdistanzen weiter entwickelt und ist in Würzburg (10 km, 29:21) und Regensburg (5.000 m, 14:03:62) neue persönliche Bestzeiten gelaufen. Gute Voraussetzungen, um die die Olympia-Qualifikation 2020 weiter im Visier zu haben.
Fabienne Königstein, Jens Nerkamp, Hendrik Pfeiffer und Tobias Blum werden auch weiterhin vom „Verein zur Förderung des deutschen Straßenlaufs“ unterstützt. 
Als fünfter Läufer kommt Samuel Fitwi Sibhatu (LG Vulkaneifel) nun hinzu. Der 23-jährige gebürtige Eriträer Sibhatu, der seit 2018 die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, machte da gleich mit dem Vize-Europameistertitel U23 im Crosslauf auf sich aufmerksam. 2019 bestätigte er mit dem sechsten Platz bei den Männern bei der Cross-EM diese Leistung. Über 10 km ist Samuel Fitwi Sibhatu der schnellste deutsche Läufer 2019 und führt die DLV-Jahresbestenliste an (28:43). Über 5.000 m (13:41,31) und 10.000 m (28:52,03)  ist er jeweils Fünfter in der DLV-Jahresendwertung. Über diese beide Strecken will sich das Top-Talent für die EM in Paris qualifizieren. 
„Wir möchten mit unserer Förderung die Athleten weiterhin auf ihem Weg begleiten und ihnen eine Möglichkeit bieten, einen Teil ihrer Vorbereitung damit zu finanzieren“, so der ehemalige Marathon-Bundestrainer Winfried Aufenanger. Allerdings soll insgesamt das Prinzip der Eigenverantwortung für die sportliche Laufbahn auch künftig in erster Linie bei den Athleten selbst liegen.
Auch wenn man grundsätzlich mit der Entwicklung zufrieden sei - unter anderem bereits drei Olympia-Normerfüllungen im Marathon -  hoffen die Mitglieder des Fördervereins darauf, dass vor allem die Nachwuchs-Läuferinnen und Läufer künftig eine größere Unterstützung seitens des Deutschen Leichtathletik-Verbandes erfahren. 
„Wir jedenfalls wollen weiterhin unseren Beitrag zur Entwicklung des  Straßenlaufs beitragen“, betont der 2. Vorsitzende Werner Grommisch.
Der Essener, langjähriger DLV-Nachwuchstrainer, wurde bei der Versammlung in seinem Amt ebenso wiedergewählt wie der Kasseler Winfried Aufenanger als 1. Vorsitzender.