Erste Frau der GNH geht in den Ruhestand

Birgit Dilchert, Personalvorstand und Arbeitsdirektorin der Gesundheit Nordhessen, ist nach 17 Jahren in führender Funktion bei der GNH in den Ruhestand gegangen. Mit dem EAM Kassel Marathon hat sie in dieser Zeit eine erfolgreiche Zusammenarbeit gestaltet.
Foto: GNH


Für Birgit Dilchert ist die Gesundheit Nordhessen mehr als ein Job, das
Unternehmen und seine Menschen sind für sie ein Stück Heimat. Vor 17 Jahren kam sie
als erster Personalvorstand und Arbeitsdirektorin zur neu gegründeten Gesundheit
Nordhessen Holding AG (GNH), am  18. Januar, ging sie in den Ruhestand.
Vor ihrer Tätigkeit bei der GNH war die gebürtige Nordhessin als Gewerkschaftssekretärin
der ÖTV/Verdi bereits 15 Jahre lang für das Klinikum Kassel zuständig. Sie war im
Aufsichtsrat des Unternehmens und später dessen stellvertretende Vorsitzende.
Insgesamt hat Birgit Dilchert also das Unternehmen dreißig Jahre lang begleitet und ist
dabei einem Grundsatz treu geblieben: „Gute Arbeits- und Einkommensbedingungen für
unsere Beschäftigten waren mir ein zentrales Anliegen. Über die letzten Jahrzehnte
mussten die Krankenhäuser zunehmend auf ihr Budget achten. Es war mir wichtig,
Patientenwohl und Beschäftigteninteressen dabei immer im Blick zu behalten“, sagte die
63-Jährige.
Aufsichtsratsvorsitzender und Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle dankte
Dilchert für ihre langjährige Arbeit im GNH-Vorstand: „Birgit Dilchert hat über 17 Jahre
kompetent die Personal- und Mitbestimmungsthemen in der Gesundheit Nordhessen
verantwortet. Ich habe gut und vertrauensvoll mit ihr zusammengearbeitet. Für ihren
jetzt neuen Lebensabschnitt wünsche ich ihr alles Gute, Glück und vor allem Gesundheit.“
Dr. Michael Knapp, seit Mitte 2019 Vorstandsvorsitzender der Gesundheit Nordhessen,
über Birgit Dilcherts Rolle im Unternehmen: „Ich habe Birgit Dilchert in den
zurückliegenden, sehr ereignisreichen Monaten als erfahrene und umsichtige
Vorstandskollegin kennen gelernt. Insbesondere bezogen auf die Mitarbeiterorientierung
konnten wir auf die in den vergangenen Jahren von Frau Dilchert mit ihrem Team
gelegten Grundlagen in der Personalarbeit aufbauen - von der qualifizierten Aus- und
Weiterbildung, über die Gewinnung und Bindung von Fachkräften bis zur
Führungskräfteentwicklung. Ich bin zuversichtlich, dass auf dieser Grundlage die
Neuausrichtung der GNH gelingen wird“, sagte Dr. Knapp.
Als Birgit Dilchert im Jahr 2004 bei der GNH anfing, war Personalentwicklung im
Krankenhaus noch ein Fremdwort. Sie blickt mit Stolz darauf zurück, diesem Thema von
Beginn an Raum verschafft zu haben. Beispielsweise hat sie sich für den Erhalt der Ausbildungsplätze ausgesprochen, als der Bedarf an Pflegekräften weit geringer war als
heute. Sie hat die Führungskräfteentwicklung in den Fokus genommen – aus der
Überzeugung heraus, dass die Zufriedenheit der Beschäftigten eng mit der
Führungsstärke der jeweiligen Leitung zusammenhängt.
Als Personalvorstand habe sie lernen müssen, viele Bälle gleichzeitig in Bewegung zu
halten, sagte Birgit Dilchert. Einige Themen waren dabei besonders prägend: „Ich habe
mich immer dafür eingesetzt, dass das Unternehmen weiterhin in kommunaler
Trägerschaft ist und dass wir eine Tarifbindung haben. Wir konnten außerdem die
Servicegesellschaft ökomed im Unternehmen halten, während viele andere Küche und
Reinigung outgesourced haben. Wir haben ein betriebliches Gesundheitsmanagement,
das mehrfach preisgekrönt ist und viele weitere arbeitnehmerorientierte Sozialleistungen.
Außerdem haben wir einen Prozess in unserer Unternehmenskultur ‚Miteinander
Verantwortung Leben‘ angestoßen, den die GNH auch in der Neuausrichtung Perspektive
2022 konsequent weiter verfolgen wird“, so Birgit Dilchert.
Auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie war ihr von Beginn an ein Anliegen. Bei 80
Prozent Frauenanteil in der GNH ist dieses Thema schon immer ein Muss. Die Kita des
Klinikum Kassel, die seit 1973 besteht, ist im Jahr 2019 in einen Neubau umgezogen.
Dort findet das pädagogische Konzept der Kita mit schichtgerechten Öffnungszeiten eine
optimale räumliche Ausstattung.
Dank dieser Maßnahmen entscheiden sich Fachkräfte für die GNH und bleiben auch dort.
Insofern spüren auch die GNH-Kliniken den Fachkräftemangel – besonders in
spezialisierten Bereichen der Pflege, aber sie stehen im Branchenvergleich gut dar.
Birgit Dilchert betonte, dass sie bei allen Erfolgen in einigen Punkten gern noch mehr für
die Beschäftigten erreicht hätte und dass die Notwendigkeit, wirtschaftlich zu arbeiten,
oft Kompromisse nötig machte. Außerdem hätte sie die großen Meilensteine nicht ohne
ein gutes Team erreichen können: „Ich war niemals alleine, denn wichtige Ziele erreicht
man nur gemeinsam – dies war immer mein Grundsatz“, sagte sie.
Ihr sei es ein Anliegen gewesen, dass in einem großen Unternehmen wie der GNH die
„betriebliche Demokratie“ funktioniert. „Ein Unternehmen wie unseres lebt vom
Ausgleich. Das dauert mitunter lange und ist ein schwieriger Prozess, aber es lohnt sich“,
sagte die Arbeitsdirektorin. Birgit Dilchert bezieht sich dabei insbesondere auf die
Verhandlungen mit dem Betriebsrat. „Der Diskurs mit dem Betriebsrat war oft
anstrengend, aber unter dem Strich positiv, weil die großen Entscheidungen miteinander
getragen wurden.“
„Mit Birgit Dilchert hatten wir immer eine verlässliche Partnerin auf der Arbeitgeberseite.
Sicherlich haben wir um viele Themen und Vereinbarungen hart gerungen. Uns einte aber
der gleiche Grundkonsens, die Tarifbindung, die betriebliche Mitbestimmung und soziale
Ausgewogenheit.“, sagte Matthias Dippel, Konzernbetriebsratsvorsitzender der Gesundheit
Nordhessen.
Ein Thema, das Birgit Dilchert schon früh auf der Agenda hatte, ist noch nicht
ausreichend umgesetzt: „Die Distanzen zwischen den klassischen Säulen im Krankenhaus
Verwaltung – Ärzte – Pflege zu überwinden und die Arbeit in
berufsgruppenübergreifenden Teams. Das Gelingen dieser Herausforderung kann der
Schlüssel zu einer weiterhin patientenorientierten, hochwertigen Versorgung bei einer
höheren Arbeitszufriedenheit sein“, so Birgit Dilchert.

Für die GNH-Arbeitsdirektorin beginnt nun der „Aufbruch in eine neue Zeit“. Birgit
Dilchert freut sich, künftig mehr Zeit für Familie und Freund*innen sowie Reisen, Sport
und Sprachenlernen zu haben. Ihrer nordhessischen Heimat wird sie dabei
selbstverständlich treu bleiben.

Sportliches Vorbild

Natürlich auch dem Walking. Mit ihrem Mann oder einer Freundin geht  sie auch künftig regelmäßig walken und bleibt so in Bewegung. Vielfach hat Birgit Dilchert aktiv am Walking-Wettbewerb beim EAM Kassel Marathon teilgenommen. Sie hat maßgeblich dafür gesorgt, dass die GNH zu einem der größten und treuesten Sponsoren des Marathons wurde. Die GNH stellt oft die größte sportliche Unternehmensgruppe bei der Veranstaltung und ist in allen Disziplinen vertreten.
"Birgit Dilchert hat mit ihren aktiven Teilnahmen stets eine Vorbildfunktion eingenommen für ihre Mitarbeiter*innen. Das Betriebliche Gesundheitsmanagement bei der GNH ist für viele andere Unternehmen in der Region in der Vorbereitung auf den Marathon wegweisend", sagt Marathon-Veranstalter Winfried Aufenanger, "wir bedanken uns herzlich für die sehr angenehme und fruchtbare Zusammenarbeit und wünschen Brigit Dilchert alles Gute für ihren neuen Lebensabschnitt."

Immer mit großem Spaß dabei: Birgit Dilchert (links) nach erfolgreichem Nordic Walking beim EAM Kassel Marathon mit ihren GNH-Kolleginnen Beate Sippel (Mitte) und Elena Gottfried.