Laura läuft Heim-Marathon

Freut sich auf ihren ersten Start über die Marathon-Distanz in Kassel: Laura Hottenrott im Gespräch mit Marathon-Organisationsleiter Michel Aufenanger.
Foto: Michael Bald

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Es war die Top-Nachricht beim Sponsorenabend des Kassel Marathon: Laura Hottenrott (PSV Grün-Weiß Kassel) läuft den Marathon! Erstmals geht sie beim Kassel Marathon über die volle Distanz an den Start. Für die 30-Jährige schließt sich damit ein Kreis. „Fünfmal habe ich den Mini-Marathon gewonnen, zweimal bin ich hier Staffel gelaufen, aber noch nie den Marathon. Damals waren es 4,2 Kilometer, jetzt sind es zehnmal so viel“, sagte die Sportwissenschaftlerin, die an der Deutschen Berufs-Akademie Sport und ­Gesundheit in Baunatal arbeitet, „es ist eine große Herausforderung, das wird nicht einfach. Aber es ist ein gutes Ziel und ich freue ich sehr darauf, in meiner Heimatstadt zu laufen und auf die neue Zwei-Runden-Strecke. Die finde ich persönlich auch viel besser als die eine Runde zuvor. Es ist eine tolle Abwechslung zum Alltag, denn die Strecke geht fast an meiner Haustür vorbei und nun laufe ich im Wettkampf dort.“

Die Ankündigung der in Nordhessen sehr beliebten Athletin wurde mit großem Applaus bedacht, zumal Laura Hottenrott nur wenige Tage zuvor mit ihrer Titelverteidigung als Siegerin beim Jungfrau-Marathon einen großen Erfolg feiern konnte. Den hatte sie sich hart erarbeitet und im Ziel flossen dann auch ein paar Glücks-Tränen.

Es war ein starkes Comeback nach einer Corona-Infektion, wegen der sie leider die Weltmeisterschaft in diesem Jahr verpasst hatte. Und der Sieg ist jetzt noch ein weiterer Schub für ihren Start in Kassel. Ihre im letzten Jahr in Enschede gelaufene persönliche Bestzeit von 2:28:02 Std bedeuten Platz 18 der Ewigen Deutschen Marathon-Bestenliste bei den Frauen. Bei der Halbmarathon-Weltmeisterschaft 2020 holte sie mit dem deutschen Team (mit der Olympia-Sechsten Melat Yisat Kejeta, Laufteam Kassel) die Bronze-Medaille.

Mit ihrem Start möchte Laura Hottenrott ein Signal senden: „Ich hoffe, dass ich dadurch viele andere motivieren kann, sich noch anzumelden.“ Und sie hat besonders die „Minis“ im Blick. Hier hat schließlich ihre Karriere als Rekordsiegerin einst angefangen. „Ich habe dem Mini-Marathon und auch Winfried Aufenanger vieles zu verdanken und möchte es nun so auf meine Weise zurückgeben“, betont Laura.

Das Kasseler Publikum wird sie dabei ganzbestimmt nach besten Kräften anfeuern.

Kassel Marathon-Organisationsleiter Michael Aufenanger freut sich sehr über die Zusage der Top-Läuferin: „Es ist klasse, dass Laura bei uns an den Start geht und so ihre Verbundenheit zur Veranstaltung und zu Kassel unterstreicht. Sie wertet damit den Kassel Marathon entscheidend auf und es passt bestens zu unserer Strategie, künftig mehr auf die einheimische und regionale Spitze zu setzen. Laura ist ein absolutes Vorbild für viele junge Talente.“