Holger Liese: Marathon zum Dach der Welt

Holger Liese beim Start zum Everest -Marathon. 


Holger Liese, Leiter des Stützpunktes Staufenberg, absolvierte als einer von 80 Startern den Everest-Marathon. Eine ganz besondere Herausforderung.

7:00 Uhr  morgens am 29. Mai dieses Jahres. Höhe: 5.360 Meter. Temperatur: knapp unter dem Gefrierpunkt. Sauerstoffgehalt: 51 Prozent.  Ort: Basis Lager des Mount Everest und Ausgangspunkt zur Besteigung des höchsten Berges der Welt mit 8.848 Metern.

Hier ist Start zu einem 42,2 Kilometer langen Marathonlauf. Unter den 80 Startern aus allen Kontinenten: Holger Liese, Stützpunktleiter des EAM Kassel Marathon-Stützpunktes Staufenberg.

Um den Startpunkt überhaupt zu erreichen, hatte Holger eine gut 14-tägige geführte Camping-Expedition  gebucht. Diese ging  über Kathmandu und den Inner-Nepaläsischen Flughafen Lukla, 3.000 Meter hoch gelegen, der zum gefährlichsten Flughafen der Welt zählt.

Von hier wurde dann mit Hilfe von Sherpas und Yaks die gesamte Verpflegung und Camping-Ausrüstung täglich verladen und in Richtung Basis-Lager verbracht. Die einzelnen Teilnehmer mussten nur für den jeweiligen Expeditionstag ihre persönlichen Gegenstände im Rucksack bei sich führen. Unterschiedliche Strecken mit nur 6 Kilometern, aber fast 800 Höhenmetern wurden,  absolviert. Probleme bereiteten auch die hygienischen Zustände. Nur ein Erdloch in den Boden gegraben, eine Zeltplane herum: das war für alle die vorgesehene Toilette. In den letzten Expeditions-Tagen, ab einer Höhe von 4000 Metern trat für alle die gefürchtete Höhenkrankheit, die sich in Form von Kopfschmerzen und leichtem Durchfall bemerkbar macht, auf. Parallel hierzu kommen auch Wesens- und Bewusstseinsveränderungen, sowie auch Schlafstörungen, die allen Teilnehmern massiv zusetzten.  

Aber nach dieser 14-tägigen Akklimatisierungsphase fiel endlich der Startschuss für den Marathon. Dieser wird dem Jahrestag der Erstbesteigung des Everest durch Late Tenzing Norgay Sherpa und Sir Edmung Hillary gewidmet.  

„Bereits am Start hatte ich mir vorgenommen, nur auf die Deadline zu achten, und ansonsten einen Genießer-Marathon zu absolvieren, da dieses Rennen nicht mit den üblichen Stadtmarathons verglichen werden kann“, berichtet Holger.

 Nach genau 12 Stunden überquerte er die Ziellinie in Manche Basar auf dem bekannten Weg, der auch schon zum Aufstieg benutzt wurde.

Geschafft und stolz. Aber auch geschafft von den großen Herausforderungen. 

Ein riesiges Erlebnis, aber nochmal, sagt Holger, muss das nicht sein: „Bei der Siegerehrung kam die Frage ob man 2020 wieder an dem Everest Marathon teilnehmen würde. Keiner meldete sich, zu groß sind doch die Strapazen der Akklimatisierung.“

Jetzt warten auf Holger wieder die Teilnehmer im Stützpunkt Staufenberg, der sich intensiv auf den EAM Kassel Marathon vorbereitet.
Die offizielle Auftaktveranstaltung ist am Freitag, 28. Juni, um 18 Uhr an der Sporthalle Staufenberg.

Glücklich und stolz im Ziel in Manche Basar: Holger Liese.
Fotos: privat