"Wir haben tragfähige Lösungen"

Die Corona-Pandemie hat nicht nur die Marathon-Veranstalter voll erwischt. Auch für deren Dienstleister sind es schwierige Zeiten. Die davengo GmbH, mit 500.000 registrierten Nutzern und mehreren Millionen Anmeldungen einer der führenden Anbieter von Zeitmessungen und Anmeldeportalen, ist von Beginn an in Kassel dabei. Im Interview spricht Geschäftsführer Andreas ­Dobrawa  (Foto) über die aktuelle Situation, schnelles Handeln, Lösungskonzepte und warum der Mini-Marathon in Kassel ganz besonders ist.
 

Andreas, wegen der Corona-Pandemie mussten nahezu alle Marathons in diesem Jahr abgesagt werden. Wieviele Veranstaltungen waren bei Euch betroffen?
Andreas Dobrawa: Das Jahr 2020 fing schon turbulent an. Zuerst wurde ein Lauf Anfang Februar wegen Sturmes und schlechtem Wetter verschoben, um dann schlussendlich auf Grund von Covid-19 abgesagt zu werden. In Folge dessen waren bei uns im Bereich Zeitnahme nahezu alle Veranstaltungen betroffen.

Was haben die Absagen für Euch als großer Dienst­leister im Zeitmessbereich bedeutet?
Andreas Dobrawa: Für davengo bedeutet diese Ausnahmesituation prinzipiell einen vollkommenen Ausfall des Kerngeschäfts. Durch die Pandemie ist nicht nur der Bereich Zeitnahme zum Erliegen gekommen, sondern auch unsere zweite große Säule, die Onlineanmeldung, ist sukzessive weggebrochen.

Durch die Absagen mussten viele Dinge geregelt werden. Da ist doch bestimmt eine Menge Arbeit auf Euch zugekommen, zum Beispiel mit den Rückabwicklungen der Startgebühren?
Andreas Dobrawa: Zu Beginn von Covid-19 war noch nicht absehbar, wie sich die Pandemie für die Durchführung von Veranstaltungen auswirkt. Da wurde auch erstmal viel nach links und rechts geschaut, und wir wurden in unserer Rolle als spezialisierter Dienstleister häufig um Rat gefragt. Als dann klar war, dass die Veranstaltungen im Frühjahr nicht stattfinden konnten, kam ganz schnell die Frage auf, wie die Startgelder an die Teilnehmer zurückgezahlt werden können. Da haben wir die Bredouille unserer Kunden schnell aufgenommen und trotz Kurzarbeit und ­Homeoffice kurzfristig eine gute Lösung bereit gestellt.

Apropos Startgebühren: Siehst Du hier insgesamt eine Solidarität der Teilnehmer mit den Veranstaltern?
Andreas Dobrawa: Ja, allgemein können wir viel ­Solidarität erkennen. Die gesammelten, teils stattlichen Spendenbeträge im Rahmen der Rückabwicklung der Startgelder sind ein eindeutiger Beleg dafür. Allerdings lassen sich dort auch klare Unterschiede feststellen. Organisatoren mit kommerziellem Hintergrund, in der Regel Veranstalter von Firmenläufen, kommen bei der Spendenbereitschaft doch deutlich schlechter weg - auch wenn diese aus unserer Sicht teilweise sogar existenzieller betroffen sind und oft ebenso viel Herzblut in die Organisation ihrer Läufe stecken.

(Das gesamte Interview ist erscheinen in "run virtual - das digitale Laufmagazin zum Virtual worldwide EAM Kassel Marathon 2020. 
Hier könnt Ihr es ganz lesen: www.kassel-marathon-weltweit.de